Der KARLON #4 – 2017 legt den Schwerpunkt auf den Prozess der Sanierung. Es werden grundlegende Abläufe erläutert und Einblicke in den Umsetzungsstand der aktuellen Projekte gegeben.

Grünes Band

Neugestaltung des öffentlichen Raums am Neukölln Schifffahrtskanal

Nach der Fertigstellung des Weichselplatzes und des dortigen Uferwegs am Schifffahrtskanal im Mai 2017 werden in den nächsten Jahren auch das anschließende Weigandufer bis zur Innstraße sowie der Wildenbruchplatz in Angriff genommen. Darüber und über die Ziele des Vorhabens wurde erstmals in der letzten Ausgabe des KARLSON berichtet.

links: Zustand vor Umbau: Enge Bürgersteige durch parkende Autos © Spat + Nagel
rechts: Schlechter Zustand des Uferwanderwegs © Spat + Nagel

Schon in den Voruntersuchungen zum Sanierungsgebiet wurde für das Weigandufer und den Wildenbruchplatz ein dringlicher Handlungsbedarf ermittelt. Unübersehbar ist, dass das Ufer am Neuköllner Schifffahrtskanal gegenwärtig wenig einladend ist. Es bietet aber ein hohes Potenzial für Erholung, Freizeit und Tourismus. Auch das Beteiligungsgremium und verschiedene Anwohner*innen hatten 2015 Probleme und Defizite in diesem Bereich zu Papier gebracht und dem Straßen- und Grünflächenamt zur Verfügung gestellt. 2016 wurde deshalb ein Vorkonzept beim Planungsbüro Spath & Nagel in Auftrag gegeben, in dem auch Fragen der Verkehrssicherheit bearbeitet wurden. Die Ergebnisse wurden im Juni 2016 öffentlich vorgestellt und diskutiert. Die Veranstaltung sowie die Anregungen, Vorschläge und Kritikbeiträge zum Konzept sind dokumentiert. Dort ist auch die Vorstudie selbst abrufbar.

Wie geht es nun weiter? Die entscheidende Nachricht ist, dass die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Städtebaufördermittel für das Projekt in Aussicht gestellt hat.

Die Gesamtkosten werden nach der vorliegenden Grobplanung mit etwa 1,4 Millionen Euro veranschlagt. Der Förderantrag wurde vom Fachbereich Stadtplanung inzwischen bei der Senatsverwaltung eingereicht, so dass zur Jahresmitte 2017 mit einer verbindlichen Finanzierungszusage gerechnet werden kann. Noch im laufenden Jahr werden die Planungsleistungen ausgeschrieben und das ausgewählte Büro mit der Vorentwurfsplanung beauftragt. Voraussichtlich zum Jahresende 2017 könnte die Vorentwurfsplanung, die anders als die hier gezeigten Konzepte dann die genauen Planungsvorstellungen enthält, öffentlich vorgestellt und diskutiert werden. Erst danach wird in der Entwurfsplanung endgültig festgelegt, was tatsächlich gebaut wird. Wenn alles wie geplant verläuft, könnte in der zweiten Jahreshälfte 2018 der Bau beginnen.

Ann-Christin Rolfes-Bursi

Zeitstrahl

Die Radverkehrsstärke und der Kfz-Verkehr wurden am Verkehrsknoten Wildenbruchstraße/Weigandufer an einem Werktag ganztags ermittelt. Die Wildenbruchstraße hat demnach eine hohe Bedeutung für den Radverkehr. Die Straße passieren rund 4.000 Radfahrer*innen in 24 Stunden. Am Weigandufer übertrifft der Radverkehr die Anzahl der Kfz-Fahrten erheblich. (Verkehrszählung LK Argus)

Verkehr Wildenbruchstraße Ecke Weigandufer