Zu den künftigen Akteuren und vor Ort Engagierten zählt die Schwulenberatung, die im Gebäude Wohnplätze für jugendliche homosexuelle Flüchtlinge anbieten möchte. Auf der anderen Seite wird sich auch der Wildwasser e. V. im ALLTAG engagieren und voraussichtlich neben dem Mädchennotdienst eine Wohngemeinschaft für von sexueller Gewalt bedrohte Mädchen und Frauen ermöglichen. Ein weiterer Akteur ist das Gesundheitskollektiv mit dem Projekt eines Sozial- und Gesundheitszentrums im ALLTAG, dessen Fokus darauf gerichtet ist, wie sich z. B. Lebens- und Umweltbedingungen auf die Gesundheit auswirken. Der Flamingo e. V. möchte Frauen, Kindern und unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten Beratungs-, Begleitungs- und Bildungsangebote machen. Das in Neukölln schon bekannte Hotel Karibuni wird nach seinem Auszug aus der Neckarstraße neue Räumlichkeiten für seine Pensionsgäste eröffnen.
Damit reiht sich der ALLTAG in die Aspekte ein, die für seine Entwickler und für das gesamte Areal von wesentlicher Bedeutung sind. Gerecht, zugänglich, vielfältig, nachhaltig und experimentell sind die Stichworte, die bisher als Rahmen erarbeitet wurden – d. h. unter anderem:
- Leben soll bezahlbar und erschwinglich bleiben. Menschen, die auf dem Areal arbeiten, sollen es sich leisten können, in ihrem näheren Umfeld zu wohnen. Dies soll durch eine Begrenzung der Miethöhen realisiert werden.
- Gewerbe und Wohnen sollen sich auf dem Gelände nicht stören, sondern ergänzen.
- Die Nutzungen auf dem Areal sollen auch Fragen zur Nachhaltigkeit und zum Recycling beantworten.
- Die Nachbarschaft wird in die Entwicklung des Areals eingebunden.
- Verschiedene Kulturen, Hintergründe und Lebensmodelle seiner Betreiber und Bewohner sollen das Areal bereichern.
Dabei wird auch die mit der Bewirtschaftung des Geländes verbundene Verantwortung gesehen – insbesondere mit der neuen Ausrichtung zur Karl-Marx-Straße soll beachtet werden, dass das Gebiet nicht nur aufgewertet wird, sondern auch seinen Bewohnern lebensnah erhalten bleibt. Dies ist im Sinne der Stiftung Edith Maryon, die sich zum Ziel gesetzt hat, durch das dauerhafte Halten von Immobilien soziale Wohn- und Arbeitsstätten zu schaffen.
Maya Rosenkranz, VOLLGUT UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG