Der ökologische Wert von Stadtnatur zeigte sich in diesem Extrem-sommer 2018 besonders deutlich. Begrünte Höfe und Fassaden trugen zu einer höheren Wasserverdunstung bei. Der große Baum im Innenhof sorgt problemlos für eine mehrere Grad geringere Temperatur im Vergleich zur Straße vor dem Haus. Hitzebedingte Gesundheitsrisiken werden gemildert. Stadtgrün bindet Feinstaub, schafft Lebensräume für Insekten, Vögel und Kleinsäuger und trägt dazu bei, dass die Folgen von Starkregenereignissen begrenzt werden, denn Gründächer und begrünte Flächen speichern Wasser, das dann nicht in die Kanalisation und schlimmstenfalls mit viel Schmutz in unsere Flüsse geleitet wird. Wichtig dabei ist es, das eigene Gärtnern naturnah, ohne Torf in der Blumenerde, ohne Chemie im Gießwasser und mit möglichst naturnaher Pflanzenauswahl (z. B. blühende Mittelmeer-Kräuter) zu gestalten. Wer so handelt, wird sich bald an Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und Vögeln erfreuen können.
Die Stadt der Zukunft muss sich Natur erhalten und in passenden Nischen neue Naturräume schaffen, denn ausreichend urbane Natur ist ein Garant für Lebensqualität, Gesundheit und Artenvielfalt.
Dr. Christian Hoffmann, Umweltconsulting Dr. Hoffmann