Pauschale Lösungen gibt es nicht
Der KARLON #4 – 2017 legt den Schwerpunkt auf den Prozess der Sanierung. Es werden grundlegende Abläufe erläutert und Einblicke in den Umsetzungsstand der aktuellen Projekte gegeben.
Pauschale Lösungen gibt es nicht
Wohnungsmodernisierung und Neubau – Eigentümervertreterin und Mietervertreter im Gesprächt
Der Druck auf den Wohnungsmarkt wird durch den anhaltenden Zuzug nach Neukölln größer. Auch dies muss die Fortschreibung der Sanierungsziele besonders beachten. Darüber sprachen für den KARLSON Horst Evertz und Stephanie Otto mit Annette Beccard vom Eigentümerverband Haus & Grund und Willi Laumann vom Berliner Mieterverein.
Willi Laumann und Annette Beccard
KS: Neukölln verändert sich. Wie ist Ihre Sicht auf die Entwicklungen im Sanierungsgebiet?
Laumann: Ich freue mich, dass die aktuelle Diskussion darauf Rücksicht nimmt, dass im Zentrum Karl-Marx-Straße im Schwerpunkt nicht nur Handel und Gewerbe vorhanden ist, sondern dass hier das Wohnen als wichtiger Bestandteil anerkannt und gesichert werden soll. Gewerbe – auch kreative Nutzungen – sollten das Wohnen nicht verdrängen.
Beccard: Ursprünglich sollte mit dem Sanierungsprozess ja auch der Karl-Marx-Straße als Zentrum wieder mehr Ausstrahlung gegeben werden. Den Wohnraum zu schützen, ist richtig. Aber es muss – auch im Hinblick auf den vermehrten Zuzug – eine Entwicklung im Zentrum und das vielfältige Leben gewährleistet werden.
KS: Die Sanierungsziele werden auch den Milieuschutz integrieren, der bereits jetzt flächendeckend im Sanierungsgebiet gilt. Wo überschneiden sich die Interessen, wo gibt es Konflikte?
Beccard: Ich sehe einen Widerspruch, der mit der Übernahme der Ziele der Milieuschutzverordnung einhergeht. Ziel des Milieuschutzes ist es ja, die Zusammensetzung der Wohnbevölkerung zu schützen. Die Sanierung will dagegen das Gebiet erneuern und verändern. Schon aufgrund der wechselnden Bedürfnisse, die im Laufe eines Menschenlebens eintreten, muss Wandel möglich sein. Die Infrastruktur und Bewohnerschaft müssen sich verändern und zusammenpassen.
Laumann: Wir müssen aufpassen, dass wir die Dinge auseinanderhalten. Grundsätzlich ist der Milieuschutz kein mietrechtliches Verfahren. Durch die Milieuschutzsatzung sollen teils absurde Modernisierungen, d. h. weit über den Bedarf hinaus, und damit verbundene drastische Erhöhungen der Mieten verhindert werden. Das greift nicht in den Bevölkerungswechsel ein. Die Stadt sollte alle Möglichkeiten nutzen, die sie hat, um extreme Mietsteigerungen zu verhindern.
Beccard: Andererseits sind es meist sehr normale Dinge, die sich Eigentümer*innen in einem Milieuschutzgebiet genehmigen lassen müssen. Da herrscht ein großes Misstrauen gegenüber den meist kleinen privaten Eigentümern*innen.
Laumann: Stimmt, es sind die großen Eigentümer*innen wie Immobilienfonds, die hier die Chance sehen, viel Geld zu verdienen. Es kommt bei Modernisierungsvorhaben auf einen Handlungsspielraum bei der Genehmigung von Maßnahmen an. Z. B. sollte in Bezug auf die energetische Sanierung unabhängig von Miethöhen beraten werden können, was sich amortisiert und was nicht.
KS: Mit der Milieuschutzverordnung werden Maßnahmen nicht genehmigt, die den Standard der Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) überschreiten. Also muss die gutachterliche Betrachtung des Vorhabens am Anfang stehen. Übertragen auf das Sanierungsrecht soll die Wirtschaftlichkeit in den Mittelpunkt gestellt werden.
Beccard: Jeder, der eine Modernisierung selbst finanzieren muss, muss rechnen, ob es sich für ihn rentiert. Für die kleinen Eigentümer*innen steht immer die Wirtschaftlichkeit im Mittelpunkt.
Laumann: Bei Sanierungen aus städtebaulichen Gründen müsste trotz EnEV zugelassen werden, dass z. B. eine Stuckfassade verputzt werden kann, ohne sie gleichzeitig dämmen zu müssen. Z. B. könnte dann nur auf der Hofseite gedämmt werden, um die Energieeffizienz zu verbessern. Aufgrund des geringeren Aufwands würde dann auch die elfprozentige Umlage auf die Miete geringer.
KS: Ein großes Thema stellt im Sanierungsgebiet zurzeit die Nachverdichtung der Grundstücke dar. Dies wird in einem der dichtesten bebauten Bereiche der Stadt durchaus kontrovers gesehen.
Laumann: Die Belange der Bewohner*innen sollten dabei beachtet werden. Nachverdichtung z. B. durch Dachgeschoss-
ausbauten sollte also mit der Sicherung der grünen Qualitäten („Biotopflächenfaktor“) auf den Höfen einhergehen.
Beccard: Da für die zusätzlich vorgeschriebenen Fahrradstellflächen auch noch Platz benötigt wird, kann es sein, dass als Folge eines Dachgeschossausbaus im Erdgeschoss Wohnraum wegfällt. Das würde heißen, man baut zwei Wohnungen neu, eine fällt im schlechtesten Fall aber weg – und dies ist wahrscheinlich sogar noch die günstigste. Diesen Kompromiss würde ich nicht mittragen wollen.
Laumann: Hier sind natürlich kreative Lösungen durch die Architekten gefragt.
KS: Gerade im Sanierungsgebietsteil Sonnenallee wurde festgestellt, dass viele Handwerker*innen und Dienstleistungen verdrängt werden. Zur Sicherung der Grundversorgung soll die Umwandlung von Gewerbeflächen z. B. in Wohn-Lofts verhindert werden. Wie ist Ihre Haltung dazu?
Laumann: Ich bin für einen guten und verträglichen Mix von Wohnen und Gewerbe. Im Einzelfall würde meine Entscheidung davon abhängen, ob das Gewerbe mit dem Wohnen harmoniert oder störend ist. Ich bin also für den Erhalt des Tischlers oder der Kita, aber eher gegen einen Club.
Beccard: Ich finde auch, dass man diesbezüglich mit pauschalen Festlegungen nicht weiterkommt. Grundsätzlich sollte kleineres Gewerbe und damit der Nutzungsmix geschützt werden. Aber wenn es Konflikte gibt, wäre es nicht richtig, Anträge grundsätzlich negativ zu bescheiden. Es muss ein Hebel gefunden werden, wie „normales“ Wohnen in diesem Gebiet ermöglicht und gleichzeitig der Kiez lebenswert für alle gestaltet werden kann.
KS: Wir danken für dieses Gespräch.
Interview: Stephanie Otto, Horst Evertz
Straßenumbau im Herzen Neuköllns
Im KARLON #5 – 2018, der Sanierungszeitung für das Gebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee, können Sie sich wieder über die vielschichtigen Entwicklungen informieren. Die Themen reichen von den zahlreichen Verkehrsprojekten über die Erneuerung am Weigandufer zu den Möglichkeiten der Beteiligung im Sanierungsgebiet.
Straßenumbau im Herzen Neuköllns
Der 3. Bauabschnitt der Karl-Marx-Straße ist gestartet
Rundgang zur Fertigstellung des 2. Bauabschnittes Karl-Marx-Straße am 3. Mai 2018
Nach der planmäßigen Fertigstellung des 2. Bauabschnitts von der Uthmann- bis zur Briesestraße im April 2018 rückt die Baustelle weiter nach Norden und damit ins Herz des Neuköllner Zentrums mit dem Rathaus, dem Amtsgericht, dem Alfred-Scholz-Platz sowie den großen Handelsunternehmen. Von Mai 2018 bis Ende 2021 wird die Karl-Marx-Straße in einem rund 720 Meter langen Abschnitt bis zur Weichselstraße umgebaut.
Was wird gemacht?
Mit dem Umbau wird die Aufenthaltsqualität deutlich verbessert und mehr Verkehrssicherheit für alle geschaffen. Hierzu werden die Gehwege soweit wie möglich verbreitert und das Überqueren der Straße erleichtert. Der Kfz-Verkehr wird künftig einspurig geführt. Wo der Stadtraum es ermöglicht, werden begehbare Mittelstreifen geschaffen, Bäume gepflanzt und Sitzgelegenheiten errichtet. Vor allem wird die Karl-Marx-Straße fahrradfreundlicher. Im 3. Bauabschnitt wird der durchgängige Radstreifen fortgesetzt. An zahlreichen Stellen werden vorhandene Stellplätze für Fahrräder erweitert und neue angelegt. An der Planung der Fahrradbügel ist gut ablesbar, wie sich die Planungsvorstellungen von 2012 bis heute verändert haben. Angesichts des ständig gestiegenen Bedarfs sind im 3. Bauabschnitt nun 150 Fahrradbügel (für 300 Fahrräder) vorgesehen. Im ersten Entwurf waren es noch 95 Bügel.
Auch im 3. Bauabschnitt werden an einigen Stellen besondere Möblierungselemente im Straßenraum realisiert. Hierzu gehören die vom Künstler Maik Scheermann gestalteten Sitzbänke sowie die mit unterschiedlichen Pflastermaterialien spielenden „Gehwegintarsien“ und „Baumringe“. Für den zweiten Bauabschnitt hatte der Künstler Detlef Mallwitz spezielle, als „Wolke“ angeordnete Poller für den Bereich am U-Bahnhof Karl-Marx-Straße entworfen. Im 3. Bauabschnitt selbst wird es während des Umbaus und danach keine dauerhaften Stellplätze mehr geben. Im zentralen Bereich bieten vor allem die Parkhäuser in den „Neukölln Arcaden“ und in der Rollbergstraße erhebliche Stellplatzreserven mit günstigen Preisen. Nach 17:00 Uhr können die Anwohner*innen die auch während der Bauzeit eingerichteten Ladezonen für das Parken bis morgens 7:00 Uhr nutzen. In den Seitenstraßen gibt es teilweise Kurzzeitparkzonen für die Dauer von zwei Stunden. Diese werden dann auch in den Abendstunden für die Anwohner*innen frei.
Umleitungen während der Bauzeit
Während der Bauzeit wird abschnittsweise eine Einbahnstraßenführung in nördliche Richtung eingerichtet. In den fertiggestellten Bauabschnitten kann der Verkehr wieder in beiden Richtungen fließen. Der Verkehr von Nord nach Süd wird weiträumig ab dem Herrmannplatz über die Hermannstraße und den Britzer Damm zur Blaschkoallee umgeleitet. Der Fahrradverkehr bekommt Richtung Süden eine Ausweichroute über die Donaustraße angeboten.
Um die Beeinträchtigungen während der Bauarbeiten so gering wie möglich zu halten, können Fußgänger*innen weiterhin Gehwege auf beiden Straßenseiten benutzen. Die Geschäfte und Wohnhäuser bleiben jederzeit erreichbar. Die beiden Buslinien 104 und 166, die über die Erkstraße und Werbellinstraße in die Karl-Marx-Straße fahren, bleiben in beiden Richtungen erhalten. Sie müssen allerdings zeitweise über die Donau- und Anzengruberstraße (bzw. Rollbergstraße) umgeleitet werden.
Spatenstich 3. Bauabschnitt
Bauarbeiten unter der Straße
Wie im vorherigen Bauabschnitt erfolgt zusätzlich zu den eigentlichen Straßenbauarbeiten die Abdichtung der Tunneldecke der U-Bahnlinie 7 durch die BVG. Die Abdichtung des U-Bahnhofs Rathaus Neukölln stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Hier müssen bei laufendem Baustellenbetrieb sehr hohe Fahrgastfrequenzen bewältigt werden. Die Erreichbarkeit des U-Bahnhofs wie auch der wichtigen Nutzungen im Umfeld (Arcaden, Rathaus) wird aber dauerhaft sichergestellt. Auch der Bahnbetrieb wird durch die Arbeiten nicht beeinträchtigt. Neben dem Straßenbau und der Tunnelabdichtung werden zahlreiche Versorgungsleitungen (Strom, Wasser, Kanalisation, Telefon und Fernwärme) erneuert. Die Leitungen liegen meist direkt neben dem U-Bahntunnel und müssen deshalb nicht gesondert aufgegraben werden.
Ausblick
Mit der Fertigstellung des 3. Bauabschnitts wird das größte Straßenumbauprojekt des Sanierungsgebiets im Neuköllner Zentrum abgeschlossen. Der Umbau der Karl-Marx-Straße begann bereits 2010 am U- und S-Bahnhof Neukölln. Mit Einbeziehung des ersten Realisierungsabschnitts zwischen Silbersteinstraße und Thomasstraße werden 2022 im Zentrum Neuköllns knapp zwei Kilometer Straßenraum zukunftsfähig erneuert und insgesamt etwa 14 Millionen Euro verbaut worden sein. Auch der letzte große Abschnitt der Karl-Marx-Straße zwischen der Weichselstraße und dem Hermannplatz wird von Veränderungen nicht verschont bleiben. Schon jetzt wird die Anlage einer Fahrradspur geplant, die diesen Abschnitt und darüber hinaus die Straße Hasenheide sicherer für den Radverkehr machen soll. Auch für den Hermannplatz ist im Zuge der Tram-Planungen des Landes Berlin eine Umgestaltung angedacht.
Horst Evertz, Thomas Fenske
Neukölln im Wandel
Der KARLON #4 – 2017 legt den Schwerpunkt auf den Prozess der Sanierung. Es werden grundlegende Abläufe erläutert und Einblicke in den Umsetzungsstand der aktuellen Projekte gegeben.
Neukölln im Wandel
„Alles fließt“ – Sanierung ist ein Prozess
Die städtebauliche Sanierungsmaßnahme ist ein Prozess, in dem regelmäßig die Sanierungsziele zu konkretisieren und fortzuschreiben sind. Dies wird im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee im Laufe des Jahres 2017 geschehen. Nachfolgend haben wir für Sie einige Fakten zum Thema Fortschreibung der Sanierungsziele zusammengestellt.
Ein Gebiet im Umbau: Das KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst auf dem ehemaligen Kindl-Gelände
Während der Durchführung einer städtebaulichen Sanierungsmaßnahme müssen die festgesetzten Sanierungsziele regelmäßig konkretisiert und fortgeschrieben werden. So auch im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee. Die zu Beginn des Sanierungsprozesses 2011 formulierten Ziele waren zunächst nur grob umrissen, denn am Anfang eines voraussichtlich 15 Jahre dauernden Prozesses kann man nicht exakt bestimmen, welche neuen Anforderungen die Zeit hervorbringen wird. Die weitere Ausarbeitung der Sanierungsziele muss sich auf gründliche Untersuchungen stützen. In den vergangenen Jahren wurden deshalb zahlreiche Studien, z. B. zu den Themen Wohnen und Infrastruktur, Wohnen im Zentrum oder die Situation des Gewerbes im Sanierungsgebiet durchgeführt. Die grundlegenden Ziele der Sanierung, wie sie 2011 im Sanierungskonzept beschlossen wurden, wurden dabei aber nicht in Frage gestellt. Dazu gehören eine vitale zukunftsfähige Karl-Marx-Straße oder der Anspruch der Bewohnerschaft auf eine angemessene Versorgung mit Einrichtungen und Dienstleistungen der öffentlichen Hand.
Seit dem Abschluss der vorbereitenden Untersuchungen zur Festlegung des Sanierungsgebiets Karl-Marx-Straße/Sonnenallee (2008/2009) konnte eine deutliche Entwicklungs- bzw. Veränderungsdynamik im Gebiet beobachtet werden. Dies betrifft unter anderem Grundstücksveräußerungen, Zu- und Fortzüge, bauliche Maßnahmen auf den Wohngrundstücken und auch Veränderungen bei Dienstleistungen und Einzelhandel. Ferner sind im Sanierungsgebiet in besonderem Maße die allgemeinen Trends des Berliner Wohnungsmarkts ablesbar: Der Wohnraum wird knapper, Nachverdichtungen im Bestand z. B. durch Dachgeschossausbauten werden häufiger.
Seit 2010 sind ca. 2.650 neue Personen in das Sanierungsgebiet gezogen. Wo früher oft Leerstand prägend war, wird nun der Platz für neue Ideen genutzt. Diese neue Attraktivität führt bisweilen aber auch zu Nutzungskonkurrenzen und Begehrlichkeiten.
Vor diesem Hintergrund werden nun die Sanierungsziele aktualisiert und herausgearbeitet, ob und wie auf die Entwicklungen im Rahmen der Sanierung reagiert werden kann. Ein wichtiger Baustein dabei ist die Information und Beteiligung der Öffentlichkeit. Der Meinung der Eigentümer*innen, Bewohner*innen und weiteren Akteure im Gebiet kommt eine wichtige Rolle zu:
Sie bespielen den Raum, investieren, beleben und nutzen ihn. Die Verwaltung versucht, die unterschiedlichen Interessen in Bahnen zu lenken, gute Entwicklungen zu fördern und auch dadurch Missstände zu überwinden.
Bedeutung des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK)
Mit dem dynamischen Planungsinstrument der Sanierung, dem ISEK, kann und soll auf die Veränderungen bzw. Erfordernisse im Gebiet während des Sanierungsprozesses angemessen reagiert werden. Die Sanierungsziele müssen immer im Einklang mit den Grundzügen des Sanierungskonzepts (ISEK) stehen und dazu dienen, die vordringlichsten Schwächen und Defizite im Sanierungsgebiet zu vermindern. Wenn sich die Bedingungen für die Beurteilung privater Vorhaben ändern, ist auch eine Überarbeitung des ISEKs mit der Fortschreibung der Sanierungsziele notwendig.
Das ISEK vermittelt den Betroffenen einen verbindlichen Rahmen für die zukünftige Entwicklung und bildet die Arbeitsgrundlage für die Verfahrensbeteiligten. Es besteht aus einem kartographischen Maßnahmenplan und einer konzeptionellen Erläuterung der Ziele.
Beteiligung an der Fortschreibung
An einer Änderung von Sanierungszielen sind verschiedene Instanzen und Gruppen beteiligt: Am Anfang steht eine Erörterung der neuen Erkenntnisse zwischen dem Fachbereich Stadtplanung des Bezirksamts, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen sowie der Sanierungsbeauftragten BSG. Je nach Thema wird mit weiteren Verwaltungen, Beauftragten, Beteiligungsgremien, Akteuren und Verbänden diskutiert. In den letzten drei Jahren standen hierbei die Themen Wohnen und Infrastruktur vor dem Hintergrund der wachsenden Stadt im Mittelpunkt. Angetrieben wurde die Debatte aber auch durch Stellungnahmen der Fachabteilungen für Jugend oder für Schule und Sport, durch beauftragte Gutachten, vor allem aber durch Entwürfe bzw. Bauanträge privater Bauherren und Eigentümer*innen. Zentrale Fragen waren dabei: Wie wollen wir in den nächsten Jahren zusammenleben und wie eng können wir zusammenwohnen, ohne dass die Lebensqualität darunter leidet?
Im weiteren Prozess bekam die Gebietsöffentlichkeit Gelegenheit, ihre Meinung einzubringen. Diese Anregungen fließen in die Abwägung der Ziele ein. Auch die Lenkungsgruppe der [Aktion! Karl-Marx-Straße] und das Beteiligungsgremium Sonnenallee wurden in diesem Rahmen aktiv in die Diskussion der Sanierungsziele eingebunden. Hier konnte der Bezirk an die gute Beteiligungskultur der letzten Jahre anknüpfen, die von der Arbeit der Lenkungsgruppe, des Beteiligungsgremiums, einer Vielzahl von Veranstaltungen und Veröffentlichungen sowie öffentlichen Sprechstunden im Fachbereich Stadtplanung geprägt ist. Nicht zuletzt der KARLSON, der an alle Haushalte im Gebiet verteilt wird, möchte dazu beitragen, den Menschen im Gebiet den Sanierungsprozess und seine Projekte nahezubringen und zur Beteiligung anzuregen.
In diesem Sinne gibt die vorliegende Ausgabe des KARLSON einen Einblick in den laufenden Prozess zur Anpassung der Sanierungsziele und deren Umsetzung in konkrete Projekte – von der umfassenden Bedarfsuntersuchung, über die Entscheidung zu Projektzielen und Maßnahmen bis hin zum Detailentwurf und den Baumaßnahmen.
Horst Evertz, Oliver Türk
Aufgaben der Sanierungsziele
Über die Festlegung eines Sanierungsgebiets entscheidet die Gemeinde; bezogen auf Neukölln also das Land Berlin. Basis der Festsetzung ist eine so genannte vorbereitende Untersuchung, die die Mängel und Bedarfe eines bestimmten Stadtbereichs untersucht und Empfehlungen für seine Abgrenzung gibt. Einmal beschlossen, gilt das Sanierungsrecht nach § 136 BauGB zeitlich befristet. Ziel ist es, in dem betreffenden Gebiet festgestellte städtebauliche Missstände z. B. durch Umgestaltungen im öffentlichen Raum zu verbessern. Die Sanierungsziele bilden dabei den Rahmen für die gewünschte Entwicklung und sind Grundlage für die Genehmigung oder Versagung von baulichen Vorhaben.
Bei der Durchführung der Sanierung im Neuköllner Norden steht die Stadtentwicklung vor folgenden Aufgaben: Zum einen soll die Revitalisierung des Neuköllner Zentrums bei weitgehendem Erhalt der bestehenden baulichen und städtebaulichen Struktur gewährleistet, zum anderen müssen Antworten auf die Anforderungen an die sich wandelnde Stadt gefunden werden. Die vielfältigen städtebaulichen Funktionen müssen zukunftsfähig aus dem Bestand heraus entwickelt werden. Dazu gehören etwa die Versorgung mit Kitas, Schulen oder Grünflächen, die Verbesserung des Wohnumfeldes oder eines funktionierenden Gewerbes. Auf der Grundlage der Ergebnisse der vorbereitenden Untersuchungen (VU) beschloss das Land Berlin 2011 aufeinander abgestimmte Ziele und Maßnahmen für das Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee, das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK).
Mitwirken erwünscht
Im KARLON #5 – 2018, der Sanierungszeitung für das Gebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee, können Sie sich wieder über die vielschichtigen Entwicklungen informieren. Die Themen reichen von den zahlreichen Verkehrsprojekten über die Erneuerung am Weigandufer zu den Möglichkeiten der Beteiligung im Sanierungsgebiet.
Mitwirken erwünscht
Positive Effekte der Bürgerbeteiligung im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee
In Berlin wird gebaut und die Stadt an vielen Stellen erneuert. So auch im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/ Sonnenallee. Dafür braucht es Akzeptanz und Verständnis in der Bevölkerung. Doch auch schon in wirtschaftlich schlechteren Zeiten war es allgemeines Ziel der Stadtplanung, die Öffentlichkeit zu informieren und die Bevölkerung im Gebiet an der Planung zu beteiligen. Das Baugesetzbuch fordert von jeher die frühzeitige Beteiligung, sei es bei der Bebauungsplanung oder bei Maßnahmen in der Stadterneuerung.
Dies ist kein Selbstzweck. Um Verständnis für Planungen und ihre Umsetzung zu wecken, müssen die Bewohner*innen einer Stadt wissen, was um sie herum geschieht. Die vielfach kritische Stadtgesellschaft braucht Angebote, mit den Entscheider*innen in der Verwaltung und der Politik in einen Dialog treten zu können, um ein gutes Klima bei der Umsetzung von Neubaumaßnahmen zu schaffen. Dazu gehört, dass Handlungsoptionen öffentlich diskutiert werden können. Für eine gute und nachhaltig wirksame Planung wird zudem das lokale Wissen der Menschen vor Ort benötigt, denn oftmals haben diese einen anderen Einblick in die Situation ihrer Nachbarschaft als die Planer*innen. Im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee wurde der Erneuerungsprozess von Beginn an durch eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Dazu gehören neben dem Internetauftritt und zahlreichen Publikationen viele Informationsveranstaltungen zu einzelnen Vorhaben, aber auch Treffen, die die Netzwerke vor Ort stärken möchten. Eine regelmäßige Mitarbeit bei der Gestaltung der Zukunft des Gebiets ist in der Lenkungsgruppe der [Aktion! Karl-Marx-Straße] für den Gebietsteil Karl-Marx-Straße und im Beteiligungsgremium Sonnenallee für den Gebietsteil Sonnenallee möglich.
Bürgerbeteiligung
- schafft Akzeptanz für Veränderung
- bildet Vertrauen in den Prozess
- nutzt das Wissen vor Ort
- verbessert Planungsergebnisse
- bildet und stärkt Netzwerke
- erhöht die Identifikation mit dem Erreichten
Bürgerbeteiligung braucht
- klare Regeln und Grenzen
- Kontinuität
- Transparenz
- Kommunikation/Öffentlichkeit
- verschiedene Beteiligungsformate (Rundgang, Workshop,
- Informationsveranstaltung, digitale Formate etc.)
- fachliche Begleitung
Herausforderungen der Beteiligung – Nicht nur in Neukölln
Beteiligung bedeutet Meinungsvielfalt, Interessensaustausch und Dialog. Neben dem richtigen Beteiligungs-zeitpunkt – nicht zu früh und nicht zu spät – sind auch die Spielräume der Beteiligung klar zu definieren. Zudem sollte auf eine gute Gesprächskultur zwischen den einzelnen Akteuren geachtet werden. Durch eine kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit werden die Entwicklungen während des Planungsverlaufs transparent und nachvollziehbar gemacht. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass es sehr schwierig ist, über den meist langen Planungszeitraum das Beteiligungsinteresse aufrecht zu erhalten.
Eine weitere Herausforderung von Beteiligungsprozessen sind die unterschiedlichen, teilweise gegensätzlichen Interessenlagen der beteiligten Gruppen. Dadurch entstehen Zielkonflikte, die innerhalb des Beteiligungsprozesses deutlich werden und im Rahmen des Beteiligungsverfahrens gegeneinander abzuwägen sind. Zusätzlich sind die Rahmenbedingungen wie z. B. rechtliche Vorgaben, Finanzierbarkeit, räumliche Anforderungen sowie Inhalte und Zielsetzungen des jeweiligen Förderverfahrens zu berücksichtigen, welche die möglichen Handlungsspielräume definieren. Der Erfolg von Beteiligungsverfahren misst sich daran, wie gut alle diese Ansprüche miteinander in Einklang gebracht werden können.
Beteiligungskonzepte dürfen nicht statisch sein. Sie entwickeln sich durch den Austausch in unterschiedlichen Formaten immer weiter und ergeben neue Lösungen oder es entstehen neue Netzwerke, die das Wissen und die Anliegen der Menschen vor Ort einbeziehen. Im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee werden die unterschiedlichen Zielgruppen wie z. B. Bewohner*innen, Gewerbetreibende und die interessierte Öffentlichkeit immer wieder in unterschiedlichsten Formaten eingeladen, sich über die jeweiligen Planungen zu informieren und ihre Meinung einzubringen. Wir haben drei Beispiele für die erfolgreiche Mitwirkung am Sanierungsprozess ausgewählt.
Neugestaltung Alfred-Scholz-Platz
Vor der Umgestaltung: Platz der Stadt Hof / Alfred-Scholz-Platz, 2011 © Armin Gründler
Nach der Umgestaltung: Alfred-Scholz-Platz, 2014 © Armin Gründler
Ein Herzstück der Umgestaltung des Neuköllner Zentrums ist der Alfred-Scholz-Platz, dessen Umbau im April 2014 abgeschlossen wurde. Der Platz wirkte vorher eher wie ein verbreiteter Gehweg. Gegenstand des städtebaulichen Wettbewerbs war die Neugestaltung des Platzes mit einem Beitrag aus dem Bereich Kunst und Design. Neben der Gestaltung ging es auch darum, wie der Platz von den Neuköllner*innen nach dem Umbau genutzt werden kann. Die Vorschläge reichten von einem Bürgerforum für öffentliche Debatten über einen Platz zur Vorstellung ortsansässiger Kunst bis hin zu einem Bereich für Feste und Präsentationen.
Der Wettbewerb wurde durch eine umfassende Bürgerbeteiligung begleitet, bei deren Vorbereitung und Durchführung die Lenkungsgruppe der [Aktion! Karl-Marx-Straße] eingebunden wurde. Bereits während des städtebaulichen Wettbewerbsverfahrens wurden die Wünsche der Bevölkerung in die Planungs- und Entscheidungsprozesse einbezogen. Dazu fanden Umfragen, Kunstaktionen und Schülerworkshops statt. Auf einer Bürgerversammlung wurde ein zentrales Anliegen bezogen auf die Neugestaltung des Platzes deutlich: die Neuköllner*innen wollen „ihren“ Platz, mit dem sie sich identifizieren können.
Im Siegerentwurf von „el:ch Landschaftsarchitekten“ und der Künstlerin Kaabi-Linke konnte dieser Wunsch eingelöst werden. Die unterschiedlichen Herkünfte der Neuköllner*innen als Abbild der Neuköllner Vielfalt schlagen sich in der unterschiedlichen Pflasterung des Platzes nieder. Das Besondere: Im Zuge der Workshops „Meinstein“ haben Neuköllner*innen mit jeder ihrer Aussagen zum Zusammenleben in Neukölln die Anordnung der Steine auf dem Platz verändert. So ist aus reiner Statistik ein Abbild Neuköllns entstanden, das sich im „demographischen Mosaik“ des Platzes ablesen lässt. Des Weiteren wurde durch die Lenkungsgruppe ein Wettbewerb zur Namensfindung für den neuen Stadtplatz durchgeführt, der später zur Umbenennung in „Alfred-Scholz-Platz“ führte.
Um den Platz weiter zur beleben und eine eigene Identität für den Alfred-Scholz-Platz zu fördern, wurde ein Interessenbekundungsverfahren für den Betrieb eines Bistros auf dem Platz durchgeführt. Mit der „Rixbox“ wurde nicht nur ein neues gastronomisches Angebot geschaffen. Von diesem Ort aus werden nun auch Veranstaltungen und Feste unterstützt – organisatorisch und technisch, wie z. B. durch die Bereitstellung der Wasser- und Elektroversorgung. Mittlerweile hat sich der Alfred-Scholz-Platz als beliebter Treffpunkt und Veranstaltungsort im Herzen Neuköllns etabliert.
Umgestaltung Lohmühlen- und Weichselplatz
Eröffnung des südlichen Lohmühlenplatzes, 2017
Im Herbst 2017 wurden die Bauarbeiten zur Erneuerung des Lohmühlen- und Weichselplatzes abgeschlossen. Ziel der Umgestaltungen war die Aufwertung der an den Wasserstraßen gelegenen Grünverbindungen und Plätze sowie eine bessere Erschließung der Uferbereiche. Unter dem Leitbild „Grünes Band am Kanal“ wurde der Bereich Lohmühlen- und Weichselplatz durch die Umgestaltung für Naherholungs- und Freizeitzwecke attraktiver gestaltet und besser vernetzt. Dabei wurden auch verkehrliche Maßnahmen in die Planung einbezogen.
Gebietsrundgang des Beteiligungsgremiums Sonnenallee
Mit der Durchführung und transparenten Begleitung des Planungsprozesses durch öffentliche Beteiligungsveranstaltungen sowie die durchgehende Einbindung des Beteiligungsgremiums Sonnenallee wurden viele Anregungen der Bewohner*innen eingebracht. Die Planungsergebnisse konnten damit verbessert werden. Als Ergebnis des Beteiligungsverfahrens wurde die vorhandene Schmetterlingswiese am nördlichen Lohmühlenplatz in die laufenden Planungen zur Umgestaltung eingebunden und deren Erhaltung gesichert.
Als Ersatz für eine Aussichtsplattform am Neuköllner Schifffahrtskanal, die aufgrund der Befürchtung vor unerwünschten Lärmentwicklungen im Rahmen des Beteiligungsverfahrens weggefallen war, wurden Sitzpodeste entlang des Uferwegs aufgestellt. Durch weitere Einwände von Anwohner*innen wurde die Verkehrsführung in Richtung Harzer Straße in einen Einrichtungsverkehr geändert und ein Gehweg entlang des Kiehlufers neu angelegt. Um frühzeitig über die geplante Umgestaltung zu informieren, wurden durch das Beteiligungsgremium vier Infotafeln rund um den Lohmühlen-/Weichselplatz aufgestellt. Auf Anregung der Anwohner-Initiative Schmetterlingswiese soll ein weiteres Infoschild zukünftig am Standort Harzer Straße Auskunft über die Grünbelange des südlichen Lohmühlenplatzes geben. Nach einer Forderung des Beteiligungsgremiums wurden darüber hinaus im Bereich des Uferwanderwegs Drängelgitter installiert, um die unerlaubte Nutzung der Grünanlage durch Radfahrer*innen zu erschweren und damit Konflikte mit Fußgänger*innen zu minimieren. Aufgrund von Vandalismus sind diese jedoch zurzeit funktionslos. Derzeit werden durch das Tiefbauamt geeignete vandalismussichere Varianten geprüft, die kurzfristig wieder eingebaut werden sollen. So ist nach Fertigstellung des Umbaus eine öffentliche Grünanlage entstanden, die von den Bewohner*innen angenommen und zur Freizeitgestaltung und Naherholung vielfältig genutzt wird.
Fortschreibung der Sanierungsziele
Die Erfahrungen aus vielen Beteiligungsprozessen auch abseits von Neukölln zeigen, dass das Interesse an Planungsprozessen steigt, je konkreter die Planungen in Richtung Umsetzung werden. Mit dem Grad der Betroffenheit steigt in der Regel die Bereitschaft in der Bevölkerung, sich in die Planung einzubringen. Sehr erfreulich war deshalb das hohe Interesse an der Fortschreibung der Sanierungsziele für das Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee im ersten Halbjahr 2017, denn sie behandelte auf noch eher abstrakter Ebene die Entwicklungsziele für das Gebiet. Auf der zentralen Informationsveranstaltung wurden nach der grundsätzlichen Information zu Verfahren und Inhalten der Fortschreibung in drei moderierten Diskussionsrunden zu den Themen Wohnen, Verkehr und Zentrum die Anliegen der Anwesenden besprochen. Die Offenheit sowie die Transparenz des Prozesses und die sehr gute Gesprächskultur untereinander führten zu einem lohnenden Ergebnis des Abends. Alle Beiträge des Publikums wurden dokumentiert und flossen in die Abwägung der Ziele ein – ebenso wie alle schriftlichen Hinweise, die in einem definierten Zeitraum eingingen. Unterstützt wurde der Beteiligungsprozess durch eine zentrale Internetseite, auf der alle Grundlagen der Fortschreibung und der Stand des Prozesses aktuell gehalten wurden. Hier wurde auch die fertige Abwägung der Stellungnahmen und Hinweise bzw. das Ergebnis der Beteiligung bis zum Beschluss der Ziele durch die Bezirksverordnetenversammlung Neukölln dokumentiert.
Ann-Christin Rolfes-Bursi, Stephanie Otto
Diskussion zu der Fortschreibung der Sanierungsziele
Karlson 3
Der KARLON #3 – 2016 berichtet mit dem Schwerpunkt Wohnen über die Entwicklungen im Aktiven Zentrum und Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee. Hier wird viel daran gearbeitet, das Wohnumfeld den gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen anzupassen. Dazu gehören die Modernisierung und der Ausbau der Schulen, Straßen, Grünverbindungen und Fahrradwege.
Die Kindl-Treppe
Eine Verbindung von Kunst und Stadtraum – die Kindl-Treppe ist in vielerlei Hinsicht ein ganz besonderes Projekt im Sanierungsgebiet. Durch die partnerschaftliche Finanzierung verbindet sie privates Engagement und Finanzierungsmittel des Eigentümers mit öffentlicher Förderung. Weiterlesen…
Experimentelles Wohnen und Kreativität
Die Schweizer Stiftung Edith Maryon hat mit ihrer Tochtergesellschaft im Herbst 2015 das Gelände der Vollguthalle der ehemaligen Kindl-Brauerei im Rollbergviertel erworben. Weiterlesen…
Neue Nachbarn in der Richardstraße
Ein privates Wohnungsbauvorhaben wurde kürzlich fertiggestellt. Im April 2016 fielen die Gerüste am neuen Wohngebäude der Baugemeinschaft Richard 23. Elf Haushalte, vor allem Familien, werden hier ihr neues Zuhause finden. Weiterlesen…
Freier Blick aufs Wasser
Die Neugestaltung der südlichen Uferpromenade des Neuköllner Schifffahrtskanals am Weigandufer zwischen Weichsel- und Wildenbruchplatz wurde im Entwicklungskonzept als Sanierungsziel festgelegt. Weiterlesen…
Ein neuer Schulhof für die Ernst-Abbe-Schule
Über die Sanierung der denkmalgeschützten Ernst-Abbe–Schule an der Sonnenallee 79 wurde bereits in den letzten beiden Ausgaben des KARLSON berichtet. Seit 2012 werden umfangreiche Modernisierungsarbeiten an den über 100 Jahre alten Schulgebäuden vorgenommen. Weiterlesen…
Die Stadt ist der Star
„Die Stadt ist der Star“ hieß das Motto des Festivalsommers 2015 in Karlsruhe. Angesichts der Zuwanderung und somit offensichtlichen Beliebtheit Neuköllns ein übertragbares Motto. Weiterlesen…
Mit dem Rad durch Neukölln
Der allgemeine Trend zum Fahrradfahren nimmt auch in Berlin zu. Immer mehr Menschen nut-zen das Rad als Alternative zu Auto oder U-Bahn. Durch eine Verbesserung des Radwegenetzes soll der Umstieg auf das Rad gefördert werden. Weiterlesen…
Mehr als ein Traum
Wie sieht die Zukunft der Karl-Marx-Straße in zehn Jahren aus? Versetzen wir uns doch einmal ins Frühjahr 2026 und nehmen Platz auf dem Alfred-Scholz-Platz. Weiterlesen…
Mitwirken und Wünsche wachhalten
Das Beteiligungsgremium Sonnenallee trifft sich in der Regel am 4. Montag im Monat und bespricht die Anliegen des Sanierungsgebietsteils Sonnenallee. Im Februar 2016 stand die engagierte Gruppe dem KARLSON für ein Interview zur Verfügung. Weiterlesen…
Erneuerung und Erweiterung der Elbe-Schule
Die Elbe-Schule in der Elbestraße 11 wurde 1906 in nur elf Monaten erbaut. Sie ist eines der ersten Werke des Architekten und ehemaligen Rixdorfer Stadtbaurats Reinhold Kiehl. Weiterlesen…
Karlson 4
Der KARLON #4 – 2017 legt den Schwerpunkt auf den Prozess der Sanierung. Es werden grundlegende Abläufe erläutert und Einblicke in den Umsetzungsstand der aktuellen Projekte gegeben.
Neukölln im Wandel
Die städtebauliche Sanierungsmaßnahme ist ein Prozess, in dem regelmäßig die Sanierungsziele zu konkretisieren und fortzuschreiben sind. Dies wird im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee im Laufe des Jahres 2017 geschehen. Weiterlesen…
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Grünes Band
Nach der Fertigstellung des Weichselplatzes und des dortigen Uferwegs am Schifffahrtskanal im Mai 2017 werden in den nächsten Jahren auch das anschließende Weigandufer bis zur Innstraße sowie der Wildenbruchplatz in Angriff genommen. Weiterlesen…
Gute Kommunikation trägt viel zum Gelingen bei
Die Sanierung des Ernst-Abbe-Gymnasiums wird nach fünf Jahren in diesem Sommer beendet. Über die Erfahrungen sprach Stephanie Otto für den KARLSON mit dem Schulleiter, Tilmann Kötterheinrich-Wedekind. Weiterlesen…
Elbe-Schule bekommt nach über 100 Jahren eine Aula
Wie bereits im letzten KARLSON berichtet, soll die Elbe-Schule ab 2018 zu einer dreizügigen, offenen Ganztagsschule ausgebaut werden. Weiterlesen…
Straßenumbau mit Perspektive
Das Thema Verkehr ist in den dicht besiedelten Stadtquartieren Berlins ein Dauerbrenner. Verkehr polarisiert und verbindet Menschen zugleich. Überall wird darüber gesprochen, gestritten, verhandelt, abgestimmt – insofern ist Verkehr eine ausgesprochen demokratische Materie. Weiterlesen…
Sportliche Ziele
Sportanlagen im Norden Neuköllns gibt es nicht viele. Die wenigen öffentlichen Flächen sind zu „kostbar“, um sie nicht intensiv zu nutzen. Weiterlesen…
Womit wird gehandelt?
Handel, Ärzte, Kneipen – was wir demnächst in der Karl-Marx-Straße sehen werden, ist das Ergebnis aus Kundennachfrage, Eigentümerhandeln und den Rahmenvorgaben der öffentlichen Hand. Weiterlesen…
Karlson 5
Im KARLON #5 – 2018, der Sanierungszeitung für das Gebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee, können Sie sich wieder über die vielschichtigen Entwicklungen informieren. Die Themen reichen von den zahlreichen Verkehrsprojekten über die Erneuerung am Weigandufer zu den Möglichkeiten der Beteiligung im Sanierungsgebiet.
Straßenumbau im Herzen Neuköllns
Der 3. Bauabschnitt der Karl-Marx-Straße ist gestartet. Nach der planmäßigen Fertigstellung des 2. Bauabschnitts von der Uthmann- bis zur Briesestraße im April 2018 rückt die Baustelle weiter nach Norden und damit ins Herz des Neuköllner Zentrums mit dem Rathaus, dem Amtsgericht, dem Alfred-Scholz-Platz sowie den großen Handelsunternehmen. Weiterlesen…
In der Donaustraße tut sich was
Neben dem Umbau der Karl-Marx-Straße trägt auch die Aufwertung der Nebenstraßen zur Stärkung des Neuköllner Zentrums bei. Nach den bereits abgeschlossenen Maßnahmen in der Richard-, Ganghofer-, Neckar- und Isarstraße wird in diesem Jahr die Donaustraße in Angriff genommen. Weiterlesen…
Mehr Platz am Weigandufer
Der Weichselplatz und seine anliegenden Straßen sind fertig umgebaut. Nun soll die Neugestaltung des daran anschließenden Weigandufers und des Wildenbruchplatzes in Angriff genommen werden. Die Planungen dafür schreiten immer weiter voran. Weiterlesen…
Die Blaubeere reift
Großen Fortschritt macht die Entwicklung im Block 77 mit dem Neubau für das Blueberry Inn. Die Erweiterung der Jugendfreizeiteinrichtung wurde Anfang des Jahres mit Gesamtkosten von rund 3,44 Mio. EUR in das Förderprogramm für den Baufonds aufgenommen und kann voraussichtlich bis Ende 2022 fertig gestellt werden. Weiterlesen…
Sicherer im Richard-Kiez
Bürgerbeteiligung stößt Veränderung am Karl-Marx-Platz an. Im Richard-Kiez sind bedingt durch seine Lage zwischen den zwei Hauptverkehrsstraßen Sonnenallee und Karl-Marx-Straße sowie der Nähe zum Bezirkszentrum Neukölln viele Straßen mit Durchgangs- oder Parksuchverkehr belastet. Weiterlesen…
Bunter Kosmos Sonnenallee
Die Sonnenallee führt als längste Straße des Bezirks 4,5 Kilometer durch Neukölln, davon gut einen Kilometer durch das Sanierungsgebiet. Die Vielfalt der Menschen, die hier leben und arbeiten, ist groß. Weiterlesen…
Mitwirken erwünscht
In Berlin wird gebaut und die Stadt an vielen Stellen erneuert. So auch im Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/
Wann ist ein Bad ein Bad?
Eine interessante Kontroverse zum Thema Milieuschutz: manche sind nur 80 cm breit, aber im Verhältnis scheinbar absurd lang. Wie auf einer Perlenschnur reiht sich eine komplette Badezimmerausstattung auf. Weiterlesen…
Berlin Global Village
Der Berlin Global Village e.V. lässt auf dem ehemaligen Gelände der Kindl-Brauerei ein „Eine-Welt-Zentrum“ entstehen. In einem umgebauten ehemaligen Verwaltungsgebäude der Brauerei und einem Neubau wird Platz für einen neuen Ort der Begegnung geschaffen. Weiterlesen…
Wüstenbahn und die legendäre Linie 47
Eine kurze Geschichte der Neuköllner Straßenbahnen. Derzeit hat der Berliner Senat Voruntersuchungen für den weiteren Ausbau des Straßenbahnnetzes beauftragt, auch für Strecken im ehemaligen Westteil der Stadt. Weiterlesen…
Ansprechpartner
Bezirksamt Neukölln
Stadtentwicklungsamt
Fachbereich Stadtplanung
Karl-Marx-Straße 83, 12040 Berlin
Tel. 030 – 90 239 2153
stadtplanung(at)bezirksamt-neukoelln.de
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen IV C 32
Anke Heutling
Württembergische Straße 6-7, 10707 Berlin
Tel.: 030 – 90 173 4914
anke.heutling@senstadt.berlin.de
BSG Brandenburgische
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Sanierungsbeauftragte des Landes Berlin
Karl-Marx-Straße 117 , 12043 Berlin
Tel.: 030 – 685 987 71
kms(at)bsgmbh.com
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lenkungsgruppe(at)aktion-kms.de
Citymanagement
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Richardstr. 5, 12043 Berlin
Tel.: 030 – 22 197 293
cm(at)aktion-kms.de