Blueberry
(aktualisiert am 12.12.2024)
Aktuelle Informationen
Im September 2024 wurde der Neubau des Kinder- und Jugendtreffs „Blueberry“, ehemals „Blueberry Inn“, in der Reuterstraße 9-10 eröffnet. Das neue Gebäude soll als generationsübergreifender Lern- und Spieleort dienen und gilt damit als Leuchtturmprojekt mit Synergieeffekten. Zusätzlich zur Jugend- und Sozialarbeit des gemeinnützigen Trägers Outreach gibt es ein Angebot an Kursen der Volkshochschule sowie der Helene-Nathan-Bibliothek. Diese richten sich nicht nur an Kinder- und Jugendliche, sondern auch an Erwachsene.
Die Gesamtkosten für Gebäude und Außenanlagen, inklusive Erwerb eines angrenzenden Privatgrundstücks und Altlastensanierung, beliefen sich auf rund 5,7 Millionen Euro. Der Neubau wurde aus dem Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt” gefördert.
Raumprogramm
Das Erdgeschoss des Neubaus verfügt über einen Bewegungsraum, einen Spieleraum (für digitale und analoge Spiele), eine Küche (in der auch gemeinsam mit den Jugendlichen gekocht wird) sowie einen halböffentlichen Garten, der ausschließlich über das neue Gebäude betreten werden kann. Damit stellt der neue Garten, als Teil des pädagogischen Konzepts, einen geschützten Außenbereich für die Kinder und Jugendlichen des Blueberry’s dar. In diesem befindet sich außerdem der „Vulkangarten“, ein aus einem Wettbewerb hervorgegangenes Kunst-am-Bau-Projekt der Künstlerin Valeska Peschke. Im zweiten Stockwerk des Gebäudes sind zudem eine Terrasse, ein Mädchenraum sowie zwei große Kursräume untergebracht.
Die Fluchttreppe verbindet die Dachterrasse mit dem halböffentlichen Garten (Foto: Partner und Partner Architekten)
Architektur
Geplant wurde das Projekt von der Bietergemeinschaft Partner und Partner Architektur (Neubau) und JUCA Architektur + Landschaftsarchitektur (Außenanlagen). Ihr Entwurf ging aus einem 2018 durchgeführten Auswahlverfahren als Sieger hervor. Beim Entwurf wurde besonderer Wert auf eine nachhaltige Bauweise und die Auswahl langlebiger Materialien gelegt, um eine hohe Beständigkeit zu gewährleisten. Der Neubau wurde bis auf den aussteifenden Kern und die Bodenplatte vollständig aus Holz errichtet. Darüber hinaus war es den Planenden wichtig, auf die Gegebenheiten des bestehenden Ortes einzugehen. So setzt sich beispielsweise das vom ehemaligen „Käpt’n-Blaubär-Spielplatz“ ausgehende Thema Wasser in der blauen Farbgebung der Spielgeräte, der Spielflächen und der Holzfassade des Neubaus eindrucksvoll fort.
Außenanlagen
Der anliegende Außenbereich wurde zu einem großen öffentlichem Stadtplatz erweitert. Daran angrenzend erstrahlt der sanierte Fußballplatz, der mit einem Spielbereich für jüngere Kinder erweitert wurde, in neuem Licht sowie leuchtend blauer Farbe. Mit der Eröffnung des Calisthenics-Parks an der Reuterstraße Ende November 2024 wurde darüber hinaus ein zusätzliches Angebot für ältere Sportbegeisterte geschaffen. Gemeinsam mit der bereits 2022 eröffneten Spieleskulptur „Seemannsgarn“ sowie dem Kleinkinderspiel „Strandgut“ (an Stelle des ehemaligen „Käpt’n-Blaubär-Spielplatzes“) stehen zwischen Reuterstraße und Karl-Marx-Straße nun somit zahlreiche neue Spiel- und Sportflächen für unterschiedliche Nutzergruppen zur Verfügung.
Weitere Informationen
Weitere geplante soziale Einrichtungen
Das Blueberry liegt im sogenannten Gebäudeblock 77, der zwischen Karl-Marx-Straße und Reuterstraße liegt. Für diesen wurde bereits 2015 ein Entwicklungskonzept ausgearbeitet, um dem dringenden Bedarf an Kinder-, Jugend- und Familieneinrichtungen im dicht bebauten Zentrumsbereich nachzukommen. Um ausreichend öffentliche Bauflächen für die Entwicklung zu sichern, wurden ein Bebauungsplan aufgestellt und zwei Grundstücke mit Städtebauförderungsmitteln vom Land Berlin erworben. Zusätzlich zum Neubau des Blueberry’s ist in der Baulücke an der Karl-Marx-Straße die Errichtung einer Kinder- und Familieneinrichtung geplant. Derzeit werden die Grundlagen für die konkrete Entwurfsplanung erarbeitet.
Das im Jahr 2007 errichtete Bestandsgebäude, das in Gedenken an einen verstorbenen Sozialarbeiter nun den Namen „Rahim-Yildirim- Haus“ trägt, war lange Zeit der einzige Treffpunkt für Kinder und Jugendliche im Quartier. Mit einer Fläche von 40 Quadratmeter und einer Besucherfrequenz von bis zu 80 Kindern pro Tag stieß es jedoch stark an seine Grenzen. Mit dem zusätzlichen Neubau und den neuen Außenanlagen kommt man dem dringend benötigten zusätzlichen Angebot an Jugend- und Sozialeinrichtungen nun endlich nach.