Dies ist ein Artikel ist aus dem KARLSON #11 – 2024, der Zeitung für das Sanierungsgebiet Karl-Marx-Straße/Sonnenallee.
Stand November 2024
Schülerbeteiligung zur Neugestaltung des Schulhofs Elbeschule
Vor den diesjährigen Sommerferien fanden zwei Beteiligungsworkshops zur Neugestaltung des Schulhofs Elbeschule statt. Denn der abgenutzte Schulhof bietet in seinem aktuellen Zustand kein kindergerechtes und abwechslungsreiches Angebot mehr an und weist somit eine geringe Aufenthaltsqualität auf. Mit der Neugestaltung wurde das Planungsbüro Fugmann Janotta Partner beauftragt, das für alle Leistungsphasen – das heißt, von der Beteiligung, über die Entwurfsleistung bis zur Bauüberwachung – zuständig ist.
Ziel der Schülerbeteiligung war es herauszufinden, was sich die Kinder und Jugendlichen für den sanierungsbedürftigen Schulhof wünschen und wo sie sich besonders wohl oder unwohl fühlen. Im ersten Schritt konnten die Schulkinder dies im Rahmen einer Fotoaktion äußern. Viele von ihnen berichteten beispielsweise, dass sie sich bereits am Asphaltboden verletzt hatten, dass man den Geruch des Mülls zu stark wahrnimmt und dass es wenige Orte gibt, an denen man sich in Ruhe zurückziehen kann. Außerdem führt die aktuelle Anordnung der Spiel- und Sportflächen immer wieder zu Konflikten zwischen unterschiedlichen Alters- und Nutzergruppen.
In der zweiten Beteiligungsphase wurde mit Plänen, Papiercollagen und Referenzbildern gearbeitet. Auf Basis des sogenannten Musterfreiflächenprogramms, das die Anforderungen für Freizeit- und Erholungsflächen in Schulen festlegt, wurde in den Beteiligungsworkshops mit maßstabsgetreuen Elementen für Sport-, Spiel-, Rückzugs- und Naturelementen gearbeitet, mit denen die Kinder in Gruppen ihren eigenen Schulhof entwerfen konnten. Daraus sind drei Schülerentwürfe entstanden, aus denen eine Priorisierung der Nutzungen hervorging. Die Entwürfe machen deutlich, dass sich die Schulkinder weitere Tischtennisplatten, mehr Sitzgelegenheiten sowie Aufenthalts- und Rückzugsorte wünschen. Außerdem sprachen sie sich für eine Trennung der Fußball- und Basketballflächen sowie der Sport- und Sandspielflächen aus. Darüber hinaus wurde deutlich, welche Spielgeräte von den Kindern nach wie vor gerne genutzt werden und somit bestehen bleiben können.
Einblick in die Kinder- und Jugendbeteiligung (Foto © Fugmann Janotta Partner)
Unter Berücksichtigung der Beteiligung wurde ein Vorentwurf erarbeitet, der die Grundlage für die weitere Abstimmung zwischen Bezirk, Schule, dem Planungsbüro sowie die Erarbeitung des abschließenden Entwurfs darstellt. Direkt aus den Workshops eingeflossen sind beispielsweise die Hinweise, dass die Tischtennistische unter den Linden nicht gut verortet sind, da deren Blattläuse zu verklebten Tischplatten führen. Des Weiteren haben sich die Kinder Sitzmöglichkeiten gewünscht, von denen aus sie den Tischtennisspielen zusehen beziehungsweise warten können. Die Sitzmöglichkeit stellt damit gleichzeitig eine von vielen Maßnahmen zum Schutz von Baumwurzeln dar.
Der Schulhof vor der Sanierung (Foto: © Susanne Tessa Müller)
Als zentrales Gestaltungselement haben sich die Planenden eine neue Wegeführung in blauer Farbe überlegt. Diese soll einerseits das Thema Wasser aus dem Namen und dem Logo der Elbeschule farblich aufgreifen und damit identitätsstiftend wirken; gleichzeitig gibt sie dem Schulhof eine neue räumliche Gliederung von der aus diverse „Inseln“ (einzelne Spiel-, Sport- und Freizeitflächen) sowie „Ufer“ erschlossen werden. Auch die Sand- und Holzfarben sowie die geplante Schiffsoptik der neuen Spielgeräte greifen das Thema konzeptionell auf. Neu wird außerdem das „grüne Klassenzimmer“ sein, das Unterricht im Freien ermöglicht. Zu unterrichtsfreien Zeiten kann es zudem als Rückzugsort dienen.
Wie geht es nun weiter? Nach den Herbstferien 2024 hatten die Schulkinder die Möglichkeit, sich zum in der Elbeschule ausgehängten Vorentwurf zu äußern. Die Kommentare wurden über das dort vorhandene Feedback-Kasten-System eingesammelt und werden anschließend in den endgültigen Entwurf eingearbeitet. Sobald die Fassadensanierung des Hochbaus abgeschlossen ist, wird mit den Umbauarbeiten des Schulhofs begonnen. Dies soll bereits nächstes Jahr passieren. Mit der Fertigstellung des Schulhofs ist schließlich 2026 zu rechnen.
Carolina Crijns